Alma Linux: Wie man Docker und Docker-Compose installiert

In der Welt der Softwareentwicklung und des Deployments hat sich Docker als unverzichtbares Werkzeug etabliert. Besonders wo Containerisierung und Microservices-Architekturen zum Standard geworden sind, ist die Beherrschung von Docker und Docker-Compose von entscheidender Bedeutung. In diesem ausführlichen Wiki-Artikel zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du Docker und Docker-Compose auf Alma Linux installierst und konfigurierst.

Alma Linux, ein CentOS-Nachfolger, hat sich als robuste und zuverlässige Enterprise-Linux-Distribution etabliert. Die Kombination von Alma Linux mit Docker eröffnet dir eine Welt voller Möglichkeiten für moderne Anwendungsentwicklung und -bereitstellung.

Voraussetzungen

Bevor du mit der Installation beginnst, stelle sicher, dass du folgende Voraussetzungen erfüllst:

• Ein System mit Alma Linux 9
• Root-Zugriff oder ein Benutzer mit sudo-Rechten
• Eine stabile Internetverbindung
• Grundlegende Kenntnisse der Linux-Kommandozeile

System aktualisieren

Zu Beginn ist es wichtig, dass dein System auf dem neuesten Stand ist.

Öffne ein Terminal und führe folgende Befehle aus:

sudo dnf update -y
sudo dnf upgrade -y

Diese Befehle aktualisieren deine Paketlisten und installieren alle verfügbaren Updates. Der Parameter -y bestätigt automatisch alle Abfragen, sodass du nicht bei jedem Schritt manuell zustimmen musst.

Docker-Repository hinzufügen

Docker ist nicht in den Standard-Repositories von Alma Linux enthalten. Daher musst du das offizielle Docker-Repository hinzufügen.

Führe dazu folgende Befehle aus:

sudo dnf config-manager --add-repo https://download.docker.com/linux/centos/docker-ce.repo

Dieser Befehl fügt das Docker CE (Community Edition) Repository zu deinem System hinzu. Beachte, dass wir das CentOS-Repository verwenden, da Alma Linux zu CentOS kompatibel ist.

Docker installieren

Nachdem das Repository hinzugefügt wurde, kannst du Docker installieren.

Führe dazu folgenden Befehl aus:

sudo dnf install docker-ce docker-ce-cli containerd.io docker-buildx-plugin docker-compose-plugin

Dieser Befehl installiert:

• docker-ce: Docker Community Edition
• docker-ce-cli: Docker-Kommandozeilenschnittstelle
• containerd.io: Container-Runtime
• docker-buildx-plugin: Erweitertes Build-Tool für Docker
• docker-compose-plugin: Docker Compose als Plugin

Während der Installation wirst du möglicherweise aufgefordert, den GPG-Schlüssel zu akzeptieren. Bestätige dies mit ‚y‘.

Docker-Dienst starten und aktivieren

Nach der Installation musst du den Docker-Dienst starten und ihn so konfigurieren, dass er beim Systemstart automatisch startet:

sudo systemctl start docker
sudo systemctl enable docker

Der erste Befehl startet den Docker-Dienst, während der zweite Befehl sicherstellt, dass Docker bei jedem Systemstart automatisch gestartet wird.

Docker-Installation überprüfen

Um sicherzustellen, dass Docker korrekt installiert wurde und funktioniert, führe den folgenden Befehl aus:

sudo docker run hello-world

Dieser Befehl lädt ein Test-Image herunter und führt es in einem Container aus. Wenn alles korrekt funktioniert, siehst du eine Begrüßungsnachricht, die bestätigt, dass deine Docker-Installation erfolgreich war.

Nicht-Root-Benutzer konfigurieren (optional)

Standardmäßig erfordert die Ausführung von Docker-Befehlen Root-Rechte. Um Docker als nicht-Root-Benutzer verwenden zu können, füge deinen Benutzer zur Docker-Gruppe hinzu:

sudo usermod -aG docker $USER

Ersetze $USER durch deinen Benutzernamen, falls du nicht als der aktuelle Benutzer fortfahren möchtest. Nach diesem Schritt musst du dich ab- und wieder anmelden, damit die Änderungen wirksam werden.

Docker Compose verwenden

Ab Docker Version 20.10.22 ist Docker Compose als Plugin integriert. Du kannst es mit dem folgenden Befehl verwenden:

docker compose version

Dies zeigt dir die installierte Version von Docker Compose an.

Fortgeschrittene Konfiguration

Docker-Netzwerke

Docker-Netzwerke ermöglichen die Kommunikation zwischen Containern. Um ein neues Netzwerk zu erstellen, verwende:

docker network create mein-netzwerk

Docker Volumes

Volumes sind der bevorzugte Mechanismus für die Datenpersistenz in Docker. So erstellst du ein Volume:

docker volume create mein-volume

Beispiele:

Nginx-Webserver mit Docker

Hier ein praktisches Beispiel, wie du einen Nginx-Webserver mit Docker startest:

docker run -d -p 80:80 --name mein-nginx nginx

Dieser Befehl startet einen Nginx-Container, der auf Port 80 deines Hosts verfügbar ist.

WordPress mit Docker Compose

Hier ein einfaches docker-compose.yml Beispiel für eine WordPress-Installation mit MySQL:

version: '3'

services:
  db:
    image: mysql:5.7
    volumes:
      - db_data:/var/lib/mysql
    restart: always
    environment:
      MYSQL_ROOT_PASSWORD: somewordpress
      MYSQL_DATABASE: wordpress
      MYSQL_USER: wordpress
      MYSQL_PASSWORD: wordpress

  wordpress:
    depends_on:
      - db
    image: wordpress:latest
    ports:
      - "8000:80"
    restart: always
    environment:
      WORDPRESS_DB_HOST: db:3306
      WORDPRESS_DB_USER: wordpress
      WORDPRESS_DB_PASSWORD: wordpress
      WORDPRESS_DB_NAME: wordpress

volumes:
  db_data: {}

Um diese Compose-Datei zu starten, speichere sie als docker-compose.yml und führe folgenden Befehl aus:

docker compose up -d

Fazit

Die Installation und Konfiguration von Docker und Docker Compose auf Alma Linux eröffnet dir eine Welt voller Möglichkeiten für moderne Anwendungsentwicklung und -bereitstellung. Mit den in diesem Artikel beschriebenen Schritten hast du nun eine solide Grundlage, um Container-Technologien in deiner Entwicklungsumgebung oder Produktionsinfrastruktur zu nutzen.

Denke daran, regelmäßig Updates für Docker und dein Betriebssystem durchzuführen, um von den neuesten Funktionen und Sicherheitsverbesserungen zu profitieren. Die Docker-Dokumentation und die aktive Community-Unterstützung sind ausgezeichnete Ressourcen für weiterführende Informationen und Problemlösungen.

Mit Docker und Alma Linux bist du bestens gerüstet, um den Herausforderungen der modernen Softwareentwicklung und des Deployments im Jahr 2024 und darüber hinaus zu begegnen.